Stormarn Rallye 2019 – Bericht

  1. ADAC Stormarn Rallye am 6. April 2019.

Es war zwar nicht die erste Rallye des Jahres, aber viele unserer Teilnehmer sahen sich nach diesem scheinbar endlosen Winter zum ersten mal wieder, und so war die Wiedersehensfreude groß. Wir hatten unsere guten Beziehungen zu Petrus ausgenutzt und Sonnenschein bestellt. Für einen reibungslosen Ablauf der Rallye hatten wir alles andere ebenfalls gut organisiert. 45 Teams fanden den Weg zu uns und stellten sich dem Kampf gegen die Uhr und den „Klassenkameraden“. Nun darf man eigentlich keine gravierenden Neuerungen erwarten….. eigentlich, aber manchmal ist es nicht wie immer: Zwei Namen sollte man sich merken, Martin Christ und Norman Jakobs. Warum?

Nun, sie fuhren unauffällig schnell, waren immer auf dem Sprung an die Spitze und sind bisher bei der „Stormarn“ noch nicht sonderlich aufgefallen. Die Blicke waren eher auf die Lokalmatadoren Maddin, Andreas, Dennis, Kai-Dieter und als alter Bekannter noch Axel gerichtet.

Aber dazu später mehr.

Vor dem Start waren ein paar Abnahmen zu meistern und das eine und andere Gespräch zu führen.

Nachdem die Routine uns wieder hatte lief alles nach Plan und kleinere Stau’s lösten sich schnell auf. Ohne Zeitverzug konnten wir um 12.46 Uhr das erste Auto zur WP 1 schicken. Diese sehr schnelle Prüfung ist die Hausstrecke von „Dahmsi“, Andreas Dahms. Er hatte seinen Porsche 911 wie immer sehr gewissenhaft vorbereitet und war guter Dinge. „Hier musst du unter zwei Minuten bleiben, wenn du was beschicken willst.“ Das gelang ihm, aber die Bestzeit fuhr „Maddin“ Schütte.

Mit 1.55,9 Min. setzte er seine Marke. Zweite wurden mit 1.59,3 Min. Martin Christ/Norman Jakobs. Und dann folgten Andreas Dahms/Inka Lerch mit 1.59,5 Min. Das Team Martin Schütte /Kerstin David ließen keinen Zweifel aufkommen, sie wollten gewinnen. Erwähnen muss man an dieser Stelle, dass der Motor ihres EVO’s noch bis Mitternacht repariert wurde. Wohl mit Erfolg. Martin Christ war nach 2016 erstmals wieder bei der „Stormarn“ und war mit Norman Jakobs auf dem Beifahrersitz auf seinem Lancer EVO gut dabei. Natürlich gewinnt man keine Rallye mit der ersten WP und Murphys Gesetz lauert überall. Noch sind sieben Prüfungen und die Verbindungsetappen zu fahren. Die oben genannten Matadoren hielten sich in Schlagdistanz. Die Verbindung zur WP 2 ist kurz. Auch hier fuhren Maddin und Kerstin Bestzeit, 1.20.0 Min. Jetzt melden sich auch Dennis Rosteck und Christian Frank mit ihrem Mitsubishi EVO zu Wort. Sie fuhren mit 1.21,0 Min. die zweitbeste Zeit. Dritte wurden mit 1.22,2 Min. Dahmsi und Inka. Nur 0,3 Sek später Martin Christ. Die WP 3 ist kurz aber knackig und verzeiht keine Fehler. Der Ziegelberg in Trittau ist berüchtigt. Bestzeit hier Maddin mit 1.55.0 Min. Zweiter mit 1.57,4 Min. Axel Nörenberg und Silvia Haupt. Silvia fuhr ihre erste Rallye überhaupt und sie machte ihre Arbeit sehr gut, nein, ausgezeichnet! Martin 2 wurde mit nur 0,5 Sek. Abstand dritter. Dahmsi konnte nur als siebter die Prüfung beenden. Irgendetwas passte nicht. Die WP 4 war wieder der Finkhorsterberg, oder auch „Flens Fassbrause“ Prüfung. Überrascht war wohl niemand als die Zeiten gemeldet wurden: Bestzeit Schütte/David, 1.54,5 Min. Zweitbeste wurden Christ/Jakobs, 1.55,4 Min. Mit 1.56,9 Min. meldeten sich Nörenberg/Haupt als Podiumsanwärter an. Dahms/Lerch erzielten den vierten Platz.

Was war mit dem schnellsten Bauern des Nordens? Kai-Dieter Kölle und Theresa Bockholdt fanden nicht den richtigen Rhythmus und mussten den Tross ziehen lassen. Er nahm es gelassen: „ Der Meister überlässt den Lehrlingen das Feld“. Unter den ersten zehn Teams lagen sie dennoch. Die WP 5 führt wieder von Mollhagen nach Eichede und nennt sich „Zeckenmaus“, sie ist die kürzeste Prüfung und für „Maddin“ ideal. Bestzeit auch hier. Mit 1.19,1 Min. baut er den Vorsprung aus. Ihm folgt Martin 2 mit 1.20,1 Min. Immer denkbar knapp, aber für einen kalten Schlag reicht es einfach nicht. Spätestens jetzt weiß jeder wer Martin Christ ist. Axel Nörenbergs BMW M3 CSL ist zwar ein PS-Monster aber auf diesen eher kurzen Strecken kann er das nicht ausnutzen. Es reichte trotzdem für die drittbeste Zeit, 1.20,2 Min. Knapper geht’s kaum. Dahmsi schaffte den fünften Platz hinter Dennis Rosteck. Aufgrund eines heftigen Unfalls musste die WP abgebrochen werden, sodass eine „faire Zeit“ vergeben wurde. Den Unfallfahrern ist nicht gravierendes geschehen, schuld war eine gebrochene Spurstange. Der Weg zur WP 6 gab etwas Zeit zum verschnaufen, das war auch nötig denn der Druck wuchs. Die Prüfung über den Ziegelberg erhielt den Namen „Autohaus Peter Beckmann“. Wie bereits erwähnt ist sie kurz und knackig. Und Fehler verzieh sie immer noch nicht. Diese machten jedoch andere (!). Ergebnis wie gehabt: Maddin (1.53,0 Min.), Martin 2 (1.53,4 Min.)und Axel (1.54,6 Min.). Dahmsi bemühte sich nach Kräften den Anschluss zu halten, Platz vier. Die WP 7 war schon als WP 1 und 4 auf der Reiseroute. Also auf zum dritten Durchgang. Wegen ihrer schnellen Passagen lag sie Axel und seinem BMW und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich ziemlich dicht hinter Maddin einreihte, unglaubliche 0,2 Sek. war er „langsamer“.

1.53,9 Min. zu 1.54,1 Min. Mit respektablem Abstand folgte Martin 2,  1.55,4 Min. Seine Hausstrecke absolvierte das Team Dahms/Lerch als fünfte mit 1.58,3 Min. , nach Rosteck/Frank.

Sie trennten mit 1.58,2 Min. nicht einmal ein Wimpernschlag. Im Hinblick auf die weitestgehende freie Reifenwahl war für Dahmsi kaum mehr drin als der fünfte Platz, hinzu kommt die geringere Motorleistung. Wie dem auch sei, zum Finale, WP 8.  Der Rundkurs in Stemwarde ist lang, 2 ¾  Runden und schnell. Das richtige Geläuf für einen BMW M3, also Axels Chance die Karten neu zu mischen. Klar war zu diesem Zeitpunkt, dass die Sieger 2019 nur Martin Schütte/Kerstin David oder Axel Nörenberg/Silvia Haupt heißen können. Reicht Maddins Vorsprung oder ist Axel schnell genug für die Führung und damit für den Sieg, seinem vierten Sieg der Stormarn Rallye.

Kurz und knapp: Die Riemenscheibe der Wasserpumpe am Motor des Mitsubishi EVO zerbröselte und damit kam das Aus! So grausam kann Motorsport sein. Maddin war raus.

 Die Bestzeit fuhr folgerichtig das Team Nörenberg/Haupt mit 6.19,9 Min. Auf dem Rundkurs meldete sich der schnellste Bauer des Nordens zurück, längere Distanzen liegen ihm, 6.29,4 Min, die alte Dame ist noch ganz schön flott und der Meister hat den Lehrlingen eine Lehre erteilt. Mit 6.31,4 Min. folgten Martin Christ und Norman Jakobs. 6.32,4 Min. benötigten Andreas Dahms/Inka Lerch, das reichte für den vierten Platz. Uwe Broda und Janik Buck fuhren ihren Mitsubishi auf den fünften Rang der letzten WP des Tages, ihre Zeit 6.35,4 Min.

 Axel Nörenberg und Silvia Haupt ernten den Sieg. Zur Erinnerung: Für Silvia war es die allererste Rallye überhaupt und dann so einen Erfolg, großartig. Platz zwei errangen Martin Christ und Norman Jakobs. Dritte wurden Andreas Dahms und Inka Lerch.

Zwei besondere Ehrenpreise werden jedes Jahr verliehen. Der eine ist die „Jochi Kleint Trophäe“, mit der eine herausragende Leistung belohnt wird. Nach dieser Veranstaltung erhielten sie Thomas Klüver und Kerstin Heintze, sie fuhren ihre erste Rallye mit einem neuen Auto, einem Audi S3 und erzielten auf Anhieb den zweiten Platz in der Klasse NC 7. Standesgemäß überreichte ein echter Rallye Europameister den Pokal: Gunter Wanger, Freund und langjähriger Beifahrer des Namensgebers. Jochi konnte aus familiären Gründen nicht an der  Siegerehrung teilnehmen. Anschließend erhielten, ebenfalls für eine besondere Leistung, Axel Nörenberg und Silvia Haupt den „Mathias Rohlfs Gedächtnis Pokal“. Zum einen dafür, dass Silvia auf Anhieb einen Gesamtsieg errang und zum anderen für ihre beeindruckende Aufholjagd. Gunter Wanger überreichte auch diese Auszeichnung.

Den schnellsten Bauern des Nordens haben wir ja schon erwähnt, was ist aber mit der schnellsten Frau des Nordens, Steffi Zorn? Nun, sie fuhr mit Thomas Puls und ihrem „Niels“ wieder einmal den Männern um die Ohren. Leider lies die Motorleistung ihres Renault Clio II RS keine bessere Platzierung als den 9ten zu. „ Jetzt bekommt er eine Leistungskur und dann sehen wir weiter“, war zu hören. Das sie auch Gesamtsiege einfahren kann hat sie schon bewiesen, warten wir es ab. Zu guter Letzt bleibt unser wohl dienstältester Rallyefahrer, Rolf Petersen. Der schnellste „Rentner“ des Nordens. Auch er hat bewiesen, dass vieles möglich ist. Ü70 und kein bisschen langsam, mit seinem langjährigen Freund und Beifahrer Jürgen Krabbenhöft fuhr er seinen Mitsubishi auf den 8en Platz. Seit 1973 fährt er schon Rallyes und wurde in den 80ern sogar deutscher Vize-Meister.

Ein paar Worte noch zum ADAC Stormarn Rallye Festival. Ein ganz besonderes Spektakel.

Ein Spielplatz für Rallyeautos die sonst kaum zu sehen sind, ein Opel Manta 400 der Gruppe B Zeit. Er wurde, zur Freude der Zuschauer, sehr artgerecht bewegt und klang wunderbar. Dabei war auch ein Porsche 911 Carrera in den Farben des „Almeras Teams“, wie er wohl 1987 an der Rallye Monte Carlo teil nahm. Ebenfalls sehr beherzt bewegt. Weiter ging es mit einem Renault 5 Turbo, einem BMW M3, dem berühmten „Rheila Golf“ der 1981 aus dem Stand die deutsche Rallye Meisterschaft unter Alfons Stock und Paul Schmuck nach Wolfsburg holte. Es folgten ein weiterer Golf 1 GTI, ein Polo 86c Coupe und ein Polo 6 N GTI. Außerdem konnten die Besucher zu sehen wie ein Mercedes 190E quer durch die Kurven gefahren werden kann. Das Festival war ein tolles Erlebnis.

Insgesamt war es eine wunderbare Veranstaltung, wofür wir allen Beteiligten danken müssen und dies gerne tun. Wir freuen uns auf 2020.

Auf unserer Internet Seite finden Sie alle Ergebnisse und Bilder.

 

Ihr MSC Trittau e.V. im ADAC                                                                                         CEW

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